Heimaturlaub – Wenn es plötzlich entspannter wird daheim
Ich beobachte, wie es immer leichter wird, nach Hause zu reisen. Der Platz wird freundlicher für mich, und es fühlt sich angenehmer an, ins Elternhaus zurückzukehren und dort ein paar Tage zu verbringen. Die Geschichten tragen weniger Energie, die Aussagen landen weniger tief (oder lassen mich sogar neugierig werden was damit noch gemeint sein könnte). Der Geruch erinnert mich mehr an schöne Momente als an Schwierigkeiten. Durch all die Arbeit, Selbstreflexion und die verstrichene Zeit ist mein Gehirn ein wärmeren Ort geworden, was sich positiv auf mein Herz und meine Sicht auf die Vergangenheit auswirkt.
Die Reise zu mir selbst
Es ist schön, ins Kinderzimmer zurückzukehren und zu wissen, dass ich meine jüngeren Versionen von mir, die hier ihre Erfahrungen gemacht haben, bereits in mein Herz aufgenommen habe. So kann ich immer für sie da sein. Diese Arbeit ist besonders wichtig, damit ich nicht jedes Mal wieder in alte Kindheitsmuster zurückfalle, wenn mein Vater dieselbe Aussage macht, die er bis ans Ende seines Lebens wiederholen wird. Das ist sein gutes Recht, aber ich kann für mich selbst sorgen.
Der Weg zur Selbstakzeptanz
Zu erkennen, wann ich mich mit meinen Schwestern vergleiche, und liebevolle Akzeptanz für mich selbst zu finden, ist so viel entspannender, als mir einzureden, ich sollte anders sein. Der Schlüssel liegt in der Annahme und Akzeptanz – nur so habe ich die Chance, mich zu verändern. Niemand kann diese Veränderung für mich herbeiführen – das kann nur ich selbst tun. Niemand wird mich dafür feiern. Aber meine Beziehungen werden nährender werden, vor allem die zu mir selbst.
Was mir besonders hilft
Diese Veränderung kommt nicht von ungefähr. Eine konstante, liebevolle Coaching-Begleitung hat mich dahin reifen lassen, wo ich jetzt bin. Es ist sehr leicht, immer wieder im selben Kreis zu drehen und kleine Schritte vor- und zurückzugehen. Eine bewusste Entscheidung, diese Themen anzugehen, und jemand, der mich daran erinnert und begleitet, kann zu nachhaltigen Änderungen führen. So war und ist es für mich.
Was mir besonders hilft:
Den eigenen Körper spüren: Ich achte darauf, wann es eng oder stressig wird, und habe den Mut, den Raum zu wechseln, ohne mich in Themen festzubeißen, die sowieso nicht zielführend sind.
Stetiges Bewusstsein: Ich erinnere mich daran, dass ich in diesem Haus viele Erfahrungen gemacht habe. Es ist in Ordnung, dass es ein besonderer Ort ist, an dem nicht alles immer einfach sein muss – es ist jedoch schön, wenn es fröhlich und lustig ist.
Erwachsen sein: Ich akzeptiere, dass ich kein Kind mehr bin und meine Eltern nicht mehr für meine kindlichen Bedürfnisse verantwortlich sind. Ich erlaube mir selbst, mich in den Arm zu nehmen.
Gefühle annehmen: Das Bewusstsein, dass meine Gefühle Sinn machen, ist ein Befreiungsschlag. Es erlaubt mir, sie zu fühlen und durchfließen zu lassen.
Liebevolle Grenzen setzen: Es ist befreiend, auch im Elternhaus liebevolle Grenzen zu setzen, ohne andere verändern zu müssen. Das bedeutet, selbst leadership zu übernehmen und zum Beispiel das Thema wechseln oder den Ausflug vorschlagen, anstatt zu erwarten, dass andere es tun.
Das klingt vielleicht leicht, ist aber ein Riesen-Triumph für mich und füllt meine Ressourcen nachhaltig auf – selbst wenn ich nicht physisch dort bin. Ich freue mich darauf, diesen Weg weiterzugehen, diese Reise goldrichtig und wichtig für mich.